Mein Weg zur SSI Open Water Diver Zertifizierung
In den letzten Tagen habe ich eine Herausforderung gemeistert, die schon immer ein Kindheitstraum von mir war: den Open Water Diver Kurs. Vor fast zwei Jahren hatte ich in Deutschland mit einem Kurs begonnen, diesen jedoch abgebrochen, da ich mit einer bestimmten Übung nicht zurechtkam und mein damaliger Tauchlehrer keinerlei Verständnis zeigte. Umso mehr freute ich mich, in Mexiko die Gelegenheit zu nutzen, einen neuen Anlauf zu nehmen – und die Ausbildung diesmal erfolgreich abzuschließen.
Der Kurs erstreckte sich über drei Tage und war eine spannende Mischung aus Theorie, Praxis im Pool und Freiwasser-Tauchgängen. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Theorie und der ersten Übungen im Pool. Bereits am zweiten Tag ging es ins Freiwasser, wo wir zwei Tauchgänge absolvierten, bei denen wir zahlreiche Wiederholungsübungen durchführten. Der dritte Tag bestand aus zwei weiteren Freiwasser-Tauchgängen, die schließlich zur Zertifizierung führten.
Eine der größten Herausforderungen war für mich die Übung, unter Wasser die Maske zu fluten oder komplett abzunehmen und wieder aufzusetzen, und das eindringende Wasser wieder auszublasen. Diese Übung hatte mich damals, bei dem Kurs in Deutschland, zum Abbruch bewogen. Doch mein Tauchlehrer hier in Mexiko war unglaublich geduldig und verständnisvoll. Seine Ruhe übertrug sich auf mich und half mir enorm, die Übung diesmal erfolgreich durchzuführen. Zudem haben wir diese zuerst in flachem Wasser geübt, bevor es in die tieferen Bereiche des Pools ging, was mir zusätzlich Sicherheit gab.
Ein absolutes Highlight des Kurses war ein Tauchgang, bei dem wir neben einer Schildkröte schwammen und eine Muräne direkt vor uns vorbeischlängelte – Momente, die mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die Betreuung durch die Tauchschule war durchweg positiv. Alle waren freundlich, ermutigend und mit viel Leidenschaft bei der Sache. Selbst als ich am ersten Tag im Freiwasser seekrank wurde, wurde ich immer wieder motiviert, weiterzumachen.
Der Moment der Zertifizierung war fast surreal. Nach dem letzten Tauchgang fragte mich mein Tauchlehrer: „How do you feel as a certified Open Water Diver?“ Im ersten Moment konnte ich es kaum glauben, dass ich es geschafft hatte. Es war ein großartiges Gefühl, diese Herausforderung gemeistert zu haben, und ich bin stolz und sehr glücklich, trotz der schlechten Erfahrung und der resultierenden Zweifel einen zweiten Versuch gewagt zu haben.
Ein Tagesausflug ins Biosphärenreservat Sian Ka’an
Am Tag nach meiner Zertifizierung stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: ein Ausflug ins Biosphärenreservat Sian Ka’an. Bereits um 5:20 Uhr wurde ich abgeholt, und die Tour erstreckte sich über den ganzen Tag bis etwa 18 Uhr.
Die Tour war gut organisiert und führte eine kleine Gruppe von 12 Teilnehmern aus unterschiedlichen Ländern und Altersgruppen zusammen – sogar Kinder waren mit dabei. Unsere Reiseleiterin war herausragend: Sie versprühte den ganzen Tag über Energie und teilte ihre Begeisterung für die Natur mit uns.
Mit einem Boot fuhren wir durch das Reservat und hielten an mehreren Stellen, um die beeindruckende Fauna zu beobachten. Wir konnten Fregattenvögel, Pelikane, Delfine und Schildkröten in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Besonders beeindruckend war das Schnorcheln, bei dem wir unter anderem einen Ammenhai, einen Hummer und mehrere Feuerfische sahen. Letztere hatte ich zuvor noch nie in freier Wildbahn gesehen, was diesen Moment umso faszinierender machte.
Die Natur im Biosphärenreservat ist atemberaubend. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, auch mehr von der umgebenden Landschaft und dem Dschungel zu sehen, anstatt mich ausschließlich auf das marine Leben zu konzentrieren. Dennoch war der Ausflug ein unvergessliches Erlebnis.
Die letzten Tage waren voller Abenteuer und neuer Erfahrungen. Ich bin unglaublich dankbar für die Möglichkeit, den Open Water Diver Kurs erfolgreich abzuschließen und die faszinierende Natur Mexikos auf diese Weise zu erleben. Beide Erlebnisse haben mir gezeigt, wie bereichernd es ist, über sich hinauszuwachsen und die Welt aus neuen Perspektiven zu entdecken.