Gestern begann mein Tag früh mit einer Fähre von Nusa Penida nach Lombok. Ich hatte mein Ticket am Vorabend online über die Website von Tanis Fast Cruise gebucht und bezahlt, doch am Fährterminal herrschte Verwirrung. Die Dame am Schalter musste sich erst über mein Ticket erkundigen. Später bemerkte ich eine Nachricht eines anderen Fährbetreibers, der meine Buchung bestätigte, aber mitteilte, dass sie nicht nach Gili fahren und daher mein Ticket stornieren würden. Trotz des Chaos kam ich dennoch auf der geplanten Fähre mit nach Lombok. Ein Tipp: Kaufe dein Ticket besser direkt am Schalter, um solche Missverständnisse zu vermeiden.
Nach der Ankunft in Bangsal Harbour suchte ich nach etwas zu essen und fand das Warung Sasak. Obwohl die Dame kaum Englisch sprach, verständigten wir uns mit Händen und Füßen, und ich erhielt einen köstlichen gebratenen Tofu mit Gemüse und Erdnusssoße, begleitet von Reis.
Anschließend nutzte ich zum ersten Mal die App Grab, um einen Transport zu meiner Unterkunft, dem Pondok Kebun Jati, zu organisieren. Die App funktionierte einwandfrei, und innerhalb weniger Minuten stand das Auto bereit. Die Unterkunft, die ich über booking.com gefunden hatte, entsprach genau den Fotos, und die Inhaber Inge und Gordon sorgten dafür, dass ich mich sofort wohlfühlte. Tipp: Bucht direkt bei den Inhabern über den Instagram-Link!
Inge organisierte für mich sogar einen Fahrer, der mich heute einen Tag lang durch Nord-Lombok fuhr. Unser erster Halt waren die Wasserfälle Sendang Gile und Tiu Kelep. Der Weg zu Tiu Kelep führte durch den Dschungel und sogar durch einen Fluss, was ich vorher nicht wusste. Trotz nasser Kleidung war die Erfahrung unvergesslich!

Danach fuhren wir nach Sembalun, wo ich zu einem Aussichtspunkt aufstieg, der einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge und Reisfelder bot. Obwohl der Rinjani hinter Wolken verborgen blieb, war die Aussicht atemberaubend.

Wir besuchten auch eine Ansammlung traditioneller Sasak-Hütten. Im Anschluss konnte ich in Sembalun einer Weberin bei der Arbeit zusehen und mich sogar selbst im Weben versuchen. Das traditionelle Weben ist ein wichtiger Bestandteil der Sasak-Kultur, bei dem Baumwolle und Kapok zu Fäden gesponnen und mit natürlichen Pflanzenfarben gefärbt werden, bevor sie auf traditionellen Webstühlen verarbeitet werden. Mittlerweile werden auch Fasern wie Seide genutzt, um den Werken noch mehr Exklusivität zu verleihen.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir einen buddhistischen Tempel, der mich besonders durch die detaillierten Holzarbeiten an Türen und Fenstern beeindruckte. Zurück im Pondok Kebun Jati war ich erschöpft, aber voller neuer Eindrücke.
Morgen plane ich, zu den Gili-Inseln zu fahren und dort zu schnorcheln. Für den darauffolgenden Tag steht meine Weiterreise an, aber das Ziel ist noch offen. Ich freue mich über deine Vorschläge!
Hintergrundinformationen:
- Sendang Gile und Tiu Kelep Wasserfälle: Diese beiden Wasserfälle befinden sich nahe dem Dorf Senaru in Nord-Lombok. Sendang Gile liegt auf etwa 500 Metern Höhe, während Tiu Kelep etwas weiter im Dschungel verborgen ist.
- Sembalun und Mount Rinjani: Sembalun ist ein beliebter Ausgangspunkt für Trekkingtouren zum Mount Rinjani, dem zweithöchsten Vulkan Indonesiens mit einer Höhe von 3.726 Metern. Die Route bietet atemberaubende Ausblicke auf den Kratersee Segara Anak und den aktiven Vulkan Baru Jari.
- Traditionelles Weben der Sasak: Das Weben ist ein zentrales Element der Sasak-Kultur. Frauen lernen diese Kunst oft schon in jungen Jahren. Die Stoffe werden aus Baumwolle und Kapok hergestellt, mit natürlichen Pflanzenfarben gefärbt und auf traditionellen Webstühlen verarbeitet .
- Reisanbau auf Lombok: Reis ist das Hauptnahrungsmittel der Sasak-Bevölkerung. Im Jahr 2024 produzierte Lombok 785.927 Tonnen ungeschälten Reis, was 54,07 % der Gesamtproduktion in West-Nusa Tenggara ausmacht.