Meeresschildkröte

Schnorcheln rund um die Gilis & ein Kunstwerk unter Wasser

Am Samstag stand ein weiteres Highlight meiner Reise an: ein Schnorchelausflug rund um die Gili-Inseln. Dafür bin ich morgens mit der öffentlichen Fähre von Bangsal Harbour nach Gili Air gefahren. Die öffentlichen Boote sind zwar langsamer als die Speedboote, dafür aber um ein Vielfaches günstiger – ich habe gerade einmal 17.000 Rupien bezahlt, also nicht einmal einen Euro. Für die kurze Überfahrt war das absolut ausreichend, und die langsame Fahrt ließ sogar ein wenig Inselgefühl aufkommen.

In Gili Air angekommen, schloss ich mich einem Schnorcheltrip mit Edi Golden Speedboat an. Die Tour führte uns zu mehreren Schnorchelspots, mindestens einem vor jeder der drei Gili-Inseln: Gili TrawanganGili Meno und Gili Air.

Besonders beeindruckend war die Artenvielfalt vor Gili Meno. Zwischen leuchtenden Korallen sah ich zahlreiche bunte Rifffische, darunter Papageifische, Falterfische und Schwärme kleiner Glasfische, die in der Sonne silbrig schimmerten. Das Wasser war glasklar und voller Leben – ein Paradies für Schnorchel-Fans wie mich!

Ein ganz besonderes Erlebnis war die Begegnung mit mehreren Grünen Meeresschildkröten. Eine von ihnen war besonders groß – geschätzt etwa einen Meter lang – und bewegte sich in aller Ruhe durch das Wasser. Diese eleganten Tiere so nah erleben zu dürfen, war schlichtweg magisch.


Hintergrund: Meeresschildkröten rund um die Gili-Inseln

Die Gili-Inseln gelten als Hotspot für Schildkrötenbeobachtungen in Indonesien. Vor allem zwei Arten kann man dort mit etwas Glück beim Schnorcheln oder Tauchen antreffen:

  • Die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas)
    • Diese Art ist die häufigste rund um die Gilis. Sie kann bis zu 1,5 Meter lang werden und bis zu 200 kg wiegen. Trotz ihres Namens ist ihr Panzer meist braun bis olivgrün. Sie ernährt sich überwiegend von Seegras und Algen, was sie zu wichtigen Gärtnern des Meeresbodens macht. Die Tiere sind neugierig, aber friedlich – ein Grund, warum sie von Schnorchlern so geliebt werden.
  • Die Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata)
    • Diese etwas kleinere Art erkennt man an ihrem schmaleren Kopf und dem auffällig gezackten Rückenpanzer. Sie ist vom Aussterben bedroht und wird häufig mit Schmuck oder Souvenirs in Verbindung gebracht – dabei ist der Handel mit ihr streng verboten. Auch sie ist gelegentlich rund um die Gilis anzutreffen, meist in tieferem Wasser.

Der Schutz dieser Tiere ist auf den Inseln ein großes Thema: Es gibt mehrere Schildkrötenaufzuchtstationen und Initiativen, die den Tierschutz fördern und Touristen über den richtigen Umgang mit den Meeresschildkröten aufklären.


Ein weiterer Stop des Tages war der Spot „The Nest“ vor Gili Meno.

Hintergrund: „The Nest“ – Kunst unter Wasser

„The Nest“ ist ein Unterwasser-Skulpturenpark, geschaffen vom britischen Künstler Jason deCaires Taylor, der für seine umweltbewusste Kunst in Meeresregionen weltweit bekannt ist. Vor der Küste von Gili Meno installierte er eine Installation aus 48 lebensgroßen Figuren, die paarweise im Kreis stehen und sich aneinander lehnen. Die Skulpturen bestehen aus umweltfreundlichem Zement und wurden bewusst als künstliches Riff angelegt, um das Wachstum von Korallen und die Ansiedlung mariner Arten zu fördern. Über die Jahre sind sie mit Algen und Korallen bewachsen, wodurch sie sich nahtlos in das Ökosystem integrieren.

„The Nest“ ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Schnorchler und Taucher, sondern auch ein mahnendes Kunstwerk, das auf den Klimawandel und den Verlust mariner Lebensräume aufmerksam macht. Es verbindet Kunst, Umweltschutz und Tourismus auf eindrucksvolle Weise. Leider war dieser Schnorchelspot stark überlaufen, so dass ich ständig die Arme oder Flossen anderer Schnorchler im Gesicht hatte und die Sicht nicht wirklich in Stille genießen konnte. Auch wurden die Gruppen im 5 Minuten-Takt hier durchgeschleust – es blieb also auch keine Zeit, einen ruhigen Moment abzuwarten, was sehr schade war. Ich hätte mir die Statuen gerne im Detail angesehen.


Der Tag klang gemütlich im Pondok Kebun Jati aus – meiner Unterkunft in Nord-Lombok, die ich mittlerweile wirklich ins Herz geschlossen habe. Und dann ging es gestern auch schon weiter: Diesmal nutzte ich ein Speedboat, um von Lombok nach Padang Bai auf Bali zurückzufahren. Die Überfahrt war schnell und unkompliziert, und von dort aus nahm ich ein Taxi nach Ubud.

Nun sitze ich hier – im Buda Cottages Ubud, etwas außerhalb gelegen, umgeben von Ruhe, Reisfeldern und Natur. Es ist ein wunderbarer Ort, um zur Ruhe zu kommen. Heute geht es dann kulturell weiter – aber dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.

Welcome to Buda Cottages Ubud

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